Karl-Dieter Bodack: Unterschied zwischen den Versionen

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Von 1970 bis 1995 war er in Führungspositionen bei der Bundesbahn bzw. der Deutschen Bahn AG tätig.
Von 1970 bis 1995 war er in Führungspositionen bei der Bundesbahn bzw. der Deutschen Bahn AG tätig.


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Er war einer der Gründer der ''Planungsgesellschaft für innovative Fahrzeugausstattungen'' (PFA), die ältere Schnellzug-Wagen zu Interregio-Wagen mit neuem Innendesign umbaute.<ref name="mm-1992-336">S. Risch: ''Ganz neue Züge.'' In: ''Manager-Magazin.'' Nr. 11, 1992, ISSN 0341-4418, S. 336–341.</ref> Auch gestaltete Bodack die Innenausstattung der Reisewägen des [[w:TUI-FerienExpress|TUI-FerienExpress]].<ref name="Interregio-EK" /> Um 1992 arbeitete er für das Design Center der Deutschen Bundesbahn.<ref>''Vorlesungsreihe zum Design-Management.'' In: ''Horizont.'' Nr. 18, 30. April 1992, S. 14.</ref> Im gleichen Jahr war er Abteilungsleiter beim Bundesbahn-Zentralamt München. Das ''Interregio-Bistro'' gestaltete er als Weiterentwicklung seiner Arbeit im ''TUI-FerienExpress'' nach den Grundsätzen der [[w:Organische Architektur|Organischen Architektur]].
Er war einer der Gründer der ''Planungsgesellschaft für innovative Fahrzeugausstattungen'' (PFA), die ältere Schnellzug-Wagen zu Interregio-Wagen mit neuem Innendesign umbaute.<ref name="mm-1992-336">S. Risch: ''Ganz neue Züge.'' In: ''Manager-Magazin.'' Nr. 11, 1992, ISSN 0341-4418, S. 336–341.</ref> Auch gestaltete Bodack die Innenausstattung der Reisewägen des [[w:TUI-FerienExpress|TUI-FerienExpress]].<ref name="Interregio-EK" /> Um 1992 arbeitete er für das Design Center der Deutschen Bundesbahn.<ref>''Vorlesungsreihe zum Design-Management.'' In: ''Horizont.'' Nr. 18, 30. April 1992, S. 14.</ref> Im gleichen Jahr war er Abteilungsleiter beim Bundesbahn-Zentralamt München. Das ''Interregio-Bistro'' gestaltete er als Weiterentwicklung seiner Arbeit im ''TUI-FerienExpress'' nach den Grundsätzen der [[w:Organische Architektur|Organischen Architektur]].



Version vom 20. April 2025, 10:43 Uhr

Karl-Dieter Bodack (Februar 2011)

Karl-Dieter Bodack (* 1938 in Stuttgart; † 2025 in Gröbenzell) war ein deutscher Ingenieur und Designer sowie Hochschulprofessor. Bekannt wurde er durch die Gestaltung der Züge des 1988 eingeführten Interregio-Systems der Deutschen Bundesbahn.

Werdegang und Lebensleistung

Karl-Dieter Bodack legte die Mittlere Reife ab und machte anschließend eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. Ab 1958 studierte er Maschinenbau in Essen, Ulm und Stuttgart sowie anschließend Betriebswirtschaft in Berkeley. Nach dem Studium arbeitete er als Entwicklungsingenieur, unter anderem bei der Touristik Union International (TUI).[1]

Von 1970 bis 1995 war er in Führungspositionen bei der Bundesbahn bzw. der Deutschen Bahn AG tätig.

InterRegio: Ästhetische Bistro-Gestaltung

Er war einer der Gründer der Planungsgesellschaft für innovative Fahrzeugausstattungen (PFA), die ältere Schnellzug-Wagen zu Interregio-Wagen mit neuem Innendesign umbaute.[2] Auch gestaltete Bodack die Innenausstattung der Reisewägen des TUI-FerienExpress.[1] Um 1992 arbeitete er für das Design Center der Deutschen Bundesbahn.[3] Im gleichen Jahr war er Abteilungsleiter beim Bundesbahn-Zentralamt München. Das Interregio-Bistro gestaltete er als Weiterentwicklung seiner Arbeit im TUI-FerienExpress nach den Grundsätzen der Organischen Architektur.

„Die von uns renovierten Züge reduzierten die Reparaturkosten für Vandalismusschäden auf ein Viertel.“

Karl-Dieter Bodack[4]

Karl-Dieter Bodack war in der Anthroposophie tief gegründet und bezog sich bei Themen wie Architektur, Organisation oder Unternehmenskultur auf die Gedanken von Rudolf Steiner. Gleichzeitig stützte er sich auf Marktforschung und Zielgruppenanalyse.[1] Er arbeitete im Bahnmarketing bei der Staatsbahn in Polen sowie bei der norwegischen (Oslo) und schwedischen (Stockholm) Staatsbahn. Für die Transnamib-Bahn in Namibia lieferte er Entwürfe.

„Ob Marketing, Fahrzeugbau, Design oder spezielle Dienstleistungen: Er war auf allen Ebenen zu Hause und war gefragt für sein außerordentliches Know-how.“

Walter Kugler[4]

Ab seinem Ausscheiden bei der Bahn war er Berater für die soziale Entwicklung von Initiativen und Unternehmen und gründete einen interdisziplinären Studiengang Design an der Hochschule Coburg. Er hatte dort eine Professur im Studiengang „Integriertes Produktdesign“ inne.[5]

Karl-Dieter Bodack galt als vehementer Kritiker der Unternehmensstrategie der Deutschen Bahn AG. Vor allem kritisierte er die schrittweise ersatzlose Abschaffung des InterRegios. Er zitierte die Wirtschaftswoche vom 27. Mai 2004, Artikel Fliegende Schweine: die DB habe „das meist gefragte Produkt, das ‚Brot-und-Butter-Geschäft‘, vergleichbar mit der Golf-Klasse der PKW-Hersteller, beseitigt“. Aus diesem Grunde sei der Börsengang der Deutsche Bahn AG zwar illusorisch, jedoch „sozial und gesellschaftlich gut“, weil sonst nach Verkauf an Investoren diese „sowohl Mitarbeiter als auch Fahrgäste mit ihren Renditeforderungen belasten […] und […] von den Regierungen immer höhere Subventionen erpressen könnten.“[1]

Er war Mitbegründer des Bündnisses Bürgerbahn statt Börsenbahn und wirkte bei Bahn für Alle mit. Er war Mitglied der Schlichtung zu Stuttgart 21 und veröffentlichte mehrere kritische Artikel zu Stuttgart 21.

Gespräch mit Karl-Dieter Bodack

Die soziale Dreigliederung als neue Gesellschaftsform. Rainer Dahlhaus im Gespräch mit Karl-Dieter Bodack:

Ausgewählte Inhalte:
→ Biographisches (ab 2:29)
→ Impuls durch die Idee der „Sozialen Dreigliederung“ von Rudolf Steiner (ab 19:43)
→ Gründung der Waldorfschule in Gröbenzell (ab 29:55)
→ Innovation: PFA entwickelt ab 1984 die neue Zuggattung „InterRegio“ (ab 34:46)

Nachtodliches Wirken seiner Seele

Heinz Grill erforschte nach dem Tod von Karl-Dieter Bodack im März 2025 und beschriebe seine seelische nachtodliche Wirkung, die auf die Mitmenschen zurückstrahlt mit folgenden Worten:

„Ehrgefühl und schöne Verbindungen resultieren aus seiner Seele.“

Heinz Grill[6]

Veröffentlichungen

  • Literatur von und über Karl-Dieter Bodack im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • InterRegio. Die abenteuerliche Geschichte eines beliebten Zugsystems. EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-149-6.
  • Sich selbst entdecken – Andere verstehen, Schritte zu Selbstentwicklung und erfolgreicher Zusammenarbeit. 6. Auflage Aachen 2013, ISBN 978-3-8440-2219-3.
  • Der Weg der Bahn – ein wirtschaftliches und ökologisches Desaster. Offene Akademie, Daaden 2012, ISBN 978-3-941194-08-3.
  • Ein Leben mit Spuren. Als Anthroposoph bei der Deutschen Bahn. Info3 Verlag, Frankfurt am Main 2019, ISBN 978-3-95779-103-0.

Literatur

  • Karl-Dieter Bodack im Gespräch mit Thomas Edelmann. In: Oliver Götze / Ursula Bartelsheim / Janina Baur (Hrsg.): Design & Bahn. Eine Gestaltungsgeschichte. Prestel, München 2021, ISBN 978-3-7913-7921-0, S. 202–205.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 InterRegio. Die abenteuerliche Geschichte eines beliebten Zugsystems. EK-Verlag, Freiburg 2005, ISBN 3-88255-149-6.
  2. S. Risch: Ganz neue Züge. In: Manager-Magazin. Nr. 11, 1992, ISSN 0341-4418, S. 336–341.
  3. Vorlesungsreihe zum Design-Management. In: Horizont. Nr. 18, 30. April 1992, S. 14.
  4. Hochspringen nach: 4,0 4,1 Walter Kugler: Geist nie ohne Materie und umgekehrt. Der außergewöhnliche Schulungsweg eines Eisenbahners. In: dasgoetheanum.com. Abgerufen am 20. April 2025.
  5. Aus dem Senat. (PDF) In: FHC Blitz Info. Hochschulleitung der FHC, April 2000, S. 4. Archivlink, abgerufen am 18. April 2025.
  6. Si é congedato - Er hat sich verabschiedet: In Erinnerung an Karl-Dieter Bodack. In: Celestina – Videobeschreibung. Abgerufen am 20. April 2025.
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