Dreigliederung des sozialen Organismus

© Grafik: Institut für Soziale Dreigliederung, Berlin
Die Dreigliederung des sozialen Organismus ist ein von Rudolf Steiner entworfenes und in den Jahren 1917–1922 detailreich ausgearbeitetes Ideal für eine zukunftsorientierte gesellschaftliche Ordnung und Entwicklung.
Die von Steiner entworfene Soziale Dreigliederung beschreibt die Grundstruktur einer Gesellschaft, in der die Koordination der gesamtgesellschaftlichen Lebensprozesse nicht zentral durch den Staat oder eine Führungselite erfolgt, sondern in der sich die drei Bereiche des sozialen Lebens, das Geistesleben, das Rechtsleben und das Wirtschaftsleben selbst verwalten und relativ autonom den je eigenen Funktionsprinzipien folgen.
Beschreibung der Sozialen Dreigliederung
Der nach dieser Idee entstehende soziale Organismus löst den zentral verwalteten Einheitsstaat ab und soll analog des dreigliedrigen menschlichen Organismus aus dem lebendigen Zusammenwirken der drei selbstständigen Glieder des Wirtschafts-, Rechts- und Geisteslebens entstehen.
Die drei Glieder können folgendermaßen kurz charakterisiert werden:
- Das Wirtschaftsleben entfaltet sich auf der Grundlage des nutzbaren Bodens im Kreislauf der Warenherstellung (Produktion), des Vertriebs (Handel) und des Verbrauchs (Konsum). Es soll nach dem Prinzip der Brüderlichkeit durch Assoziationen geregelt werden.
- Das Rechtsleben umfasst das eigentlich Politische und das Verwaltungsrecht und regelt das Verhältnis von Mensch zu Mensch nach dem Prinzip der Gleichheit in für alle gleich geltenden Gesetzen.
- Das auf Freiheit gegründete Geistesleben wird nicht staatlich reglementiert und umfasst u. a. das gesamte Bildungswesen, die Kunst, die Religion und technische Erfindungen sowie auch die Rechtsprechung im Privat- und Strafrecht.
Diese drei Bereiche werden als autonom und gleichrangig, aber unterschiedlich in ihrem Wesen beschrieben. Jedes soll „in sich zentralisiert sein; und durch ihr lebendiges Nebeneinander- und Zusammenwirken kann erst die Einheit des sozialen Gesamtorganismus entstehen.“[1]
Dies heißt nicht, der Wirklichkeit eine ausgedachte Utopie überzustülpen, sondern bedeutet die Erkenntnis eines bestehenden Gesetzes, das Goethe als maßgeblich für die Entwicklung ansah:
„Jedes Lebendige ist kein Einzelnes, sondern eine Mehrheit […] Je unvollkommener das Geschöpf ist, desto mehr sind diese Teile einander gleich oder ähnlich und desto mehr gleichen sie dem Ganzen. Je vollkommener das Geschöpf wird, desto unähnlicher werden die Teile einander. Die Subordination der Teile deutet auf ein vollkommenes Geschöpf.“
Rudolf Steiner bezieht diese Vorstellung unmittelbar auf den sozialen Organismus:
„Die Auseinanderspaltung ist eigentlich immer da; es handelt sich nur darum, dass man findet, wie die drei Glieder zusammen gebracht werden können, so dass sie nun tatsächlich im sozialen Organismus mit einer solchen inneren Vernunft wirken, wie, sagen wir, das Nerven-Sinnes-System, das Herz-Lungen-System und das Stoffwechselsystem im menschlichen Organismus wirken.“
Im nationalen Staat sind diese drei Systeme in einer sich gegenseitig behindernden Weise miteinander verflochten. Erst in ihrer durchgreifenden funktionalen Trennung, ohne dass ein Gebiet in das andere in unberechtigter Weise eingreift und dadurch zu sozialen Komplikationen führt, können sie ihre eigenen Kräfte voll entfalten. Der Nationalstaat, der sich in einer nicht mehr zeitgemäßen Weise aus einem Volkszusammenhang herleitet, ist damit überwunden. An seine Stelle tritt eine Rechtsgemeinschaft.[4]
Mit diesem ordnungspolitischen Konzept skizzierte Steiner eine Sozialordnung, von der er annahm, „dass in ihr Freiheit und Solidarität gleichermaßen zu verwirklichen sind und der Prozess fortschreitender Emanzipation nicht nur nicht behindert, sondern sogar positiv unterstützt wird.“[5] Den Begriff des sozialen Organismus will Steiner nicht als Analogieschema zu natürlichen Organismen verstanden wissen. Diesen, in den Sozialwissenschaften seiner Zeit nicht ungebräuchlichen Begriff verwendet er, weil er ihm am geeignetsten erscheint, den in fortwährender dynamischer Veränderung befindlichen Prozessen der sozialen Sphäre gerecht zu werden. Um diese komplexen Vorgänge realistisch zu erfassen, bedarf es nach Steiners Ansicht eines Übergangs von einer statisch-abstrakten zu einer lebendig-beweglichen, will heißen einer „organischen“ Betrachtungsweise.[6]
Geistesleben
„Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, |
Die Freiheit im Geistesleben soll den Menschen die Ausbildung und Ausübung ihrer individuellen Fähigkeiten und eine kulturelle Vielfalt und Weiterentwicklung ermöglichen. Diese Freiheit würde sich nach Steiner nur in einer Struktur der Autonomie entfalten können, in der das geistige und kulturelle Leben sowohl von den Interessen des Staates als auch von denen der Wirtschaft unabhängig bleibe. Die geringe Durchschlagskraft des intellektuellen und künstlerischen Bereiches für die gesellschaftliche Entwicklung leitet Rudolf Steiner von dieser Abhängigkeit ab:
- „Man muss darauf hinschauen, was das Geistesleben in der Abhängigkeit von der Staatsgewalt und der mit ihr verbundenen kapitalistischen Gewalt geworden ist.“[8]
Kultur und Wissenschaft würden ihr Potential nur entfalten und die nötigen innovativen Impulse geben können, wenn ihre Triebkräfte nicht von den Verwertungsinteressen der Wirtschaft oder den wechselnden Machtinteressen der Politik gespeist werden. Die Richtlinien und Ziele für Erziehung und Bildung können zur größtmöglichen Entfaltung der individuellen Fähigkeiten nur aus den Erkenntnissen ihres eigenen Bereiches gewonnen werden. Diese Autonomie soll nicht nur die Lehrenden, Erziehenden und Kulturschaffenden in ihrer spezifischen Tätigkeit betreffen, sondern auch die Verwaltung dieses Gebietes umfassen, welche somit von den hierin Arbeitenden möglichst selbst durchgeführt werde:
- „Dem Geistesleben kann nur seine Kraft werden, wenn es von dem Staatsleben wieder losgelöst wird, wenn es ganz auf sich selbst gestellt wird. Was im Geistesleben lebt, insbesondere das Schulwesen, muss seiner Selbstverwaltung übergeben werden, von der obersten Spitze der Verwaltung des Geisteslebens bis zum Lehrer der untersten Schulstufe.“[8]
In einem Vortrag vom 31. Januar 1920 drückt Rudolf Steiner aus, dass das Geistesleben der Katholischen Kirche nicht frei ist, da sie mit dem Staat und der Wirtschaft zusammengegossen und vermischt ist:
- „Es wird also angestrebt, daß das Geistesleben nicht mehr abhängt vom Staatsleben und nicht mehr abhängt vom Wirtschaftsleben, sondern gerade frei und unabhängig sein kann, gerade so sein kann, wie es die Katholische Kirche niemals war, die sich immer mit dem Staat und Wirtschaftsleben zusammen konfundiert hat.“[9]
Rechtsleben
Égalité – Die Gleichheit (1793)
Die Gleichheit im Rechtsleben soll die Rechte und Möglichkeiten jedes Einzelnen sichern. Für Rudolf Steiner stellte sich die Demokratie als eine der grundlegendsten und nicht hintergehbaren Forderungen der Gegenwart dar:
- „Das demokratische Prinzip ist aus den Tiefen der Menschennatur heraus die Signatur des menschlichen Strebens in sozialer Beziehung in der neueren Zeit geworden. Es ist eine elementare Forderung der neueren Menschheit, dieses demokratische Prinzip.“[10]
In einem demokratischen Rechtswesen soll demnach das beschlossen werden, worüber jeder einfach durch den Umstand urteilsfähig ist, dass er ein mündiger Mensch ist.
Der Staat soll nach den Vorstellungen der Sozialen Dreigliederung als zentrale Machtinstanz zurücktreten und einen Teil seiner Aufgaben an die Gesellschaft abgeben. Das heißt jedoch nicht, dass diese autonomen Aufgabengebiete im rechtsfreien Raum stattfinden können. Sie stehen auf dem Boden der rechtsstaatlichen Verfassung. Die auf demokratischem Wege entstandene Rechtsordnung durchdringt alle Bereiche des Wirtschafts- und Geisteslebens und gibt den darin sich betätigenden Menschen die Sicherheit vor Willkür und Machtmissbrauch.[11]
Die Rechtsorganisation, die an die Stelle des aktuellen Staates tritt, hat zunächst die Aufgabe, die gegenwärtigen Gewalt-, Besitz- und Eigentumsverhältnisse in Verhältnisse überzuführen, die auf das Recht, in dem alle Menschen gleich sind, gebaut sind.
Eine weitere wesentliche Aufgabe ist die umfassende Regelung des Arbeitsrechts. Arbeitszeit, Maß und Art der Arbeit sind nach Steiners Vorstellungen nicht innerhalb des Wirtschaftsorganismus zu regeln. Diese Dinge regelt die demokratische Rechtsorganisation unabhängig von den Forderungen der Wirtschaft. Um gleichberechtigter Partner in dem vertraglichen Ertragsteilungsverhältnis zwischen Arbeitsleiter und Arbeitsleister zu sein, welches das bisherige Scheinverhältnis des Lohnvertrags ersetze, müsse der Einzelne das Arbeitsrecht in voller Ausgestaltung schon hinter sich haben, ansonsten komme er nicht zu seinem Recht. Es gelte die Abhängigkeit des Arbeitsrechts von Konjunktur, Preisbildung etc. aufzuheben. Die wirtschaftlichen Konsequenzen wie etwa die Preisbildung sollten nicht die Ursache abgeben, sondern Wirkungen werden, dessen, was im Arbeitsrecht vereinbart sei. Der Mensch soll nicht gezwungen sein, seine Rechte den Bedürfnissen der Wirtschaft anzupassen, sondern das Arbeitsrecht werde für die Wirtschaft etwas sein wie die Naturgrundlagen selber. Nur durch diese unabhängige Rechtsbildung, könne der Mensch davor geschützt werden, im Wirtschaftsprozess ebenso rigoros und mit optimaler Effizienz verbraucht zu werden, wie die Rohstoffe und die Produktionsmittel.
Wirtschaftsleben
Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben solle durch Assoziationen von Verbrauchern, Händlern und Produzenten in einem freien Markt gerechte Preise sowie eine gerechte Güterverteilung ermöglichen. Aufgabe des Rechtslebens sei es, den dazu erforderlichen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, in dem Privateigentum an Produktionsmitteln und Kapital nicht enteignet oder verstaatlicht wird, sondern in Treuhandeigentum transformiert werden könne. Ein auf diese Weise neutralisiertes Kapital könne weder verkauft noch vererbt, sondern nur in einer Art Schenkung an neue Eigentümer übertragen werden.
- „Das Eigentum hört auf, dasjenige zu sein, was es bis jetzt gewesen ist. Und es wird nicht zurückgeführt zu einer überwundenen Form, wie sie das Gemeineigentum darstellen würde, sondern es wird fortgeführt zu etwas völlig Neuem.“[12]
Dadurch ist das Eigentum nach der Idee von Rudolf Steiner kapitalistischem Missbrauch durch Gewinn suchenden Weiterverkauf oder Börsenspekulation entzogen. Gleichzeitig ist die Freiheit von am Gemeinwohl orientierten Unternehmern und die Sozialbindung des Eigentums gesichert.
Neben die Umwandlung des alten Eigentumsbegriffs hinsichtlich der Produktionsmittel tritt die Grundüberzeugung, dass Arbeit nicht bezahlbar sei, mithin nicht gekauft werden könne. Der Warencharakter menschlicher Arbeit ist nach Ansicht Steiners eine Restform der Sklaverei, deren vollständige Überwindung erst mit Abschaffung des Lohnprinzips gegeben sei. Statt Arbeitslohn gebe es einen vertraglich vereinbarten Anteil am Gewinn. Innerhalb eines Betriebes entfallen sich durch Neutralisierung des Kapitals die klassischen Rollen des Arbeitgebers und Arbeitnehmers. Steiner schlug als eine neue Möglichkeit der Benennung die Begriffe Arbeitsleiter und Arbeitsleister vor. Diese stehen in einem Vertragsverhältnis:
- „Und dieses Verhältnis wird sich beziehen nicht auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteiles, den eine jede der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam zustande bringen.“[13]
Die Aufgabe der Überführung von Privateigentum an Produktionsmitteln in Gemeineigentum sollte von aus den Betrieben heraus gebildeten Betriebsräten, die sich mit allen anderen des Landes zu „Betriebsräteschaften“ zusammenschließen, durchgeführt werden.[14]
Geschichte
Initiativen von Rudolf Steiner
Rudolf Steiner entwickelte bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erste Grundgedanken zur sozialen Frage. 1898 formulierte er – als Antwort auf eine Schrift des Philosophen Ludwig Stein – in zwei Aufsätzen[15] sein „Soziologisches Grundgesetz“:
„Die Menschheit strebt im Anfange der Kulturzustände nach Entstehung sozialer Verbände; dem Interesse dieser Verbände wird zunächst das Interesse des Individuums geopfert; die weitere Entwicklung führt zur Befreiung des Individuums von dem Interesse der Verbände und zur freien Entfaltung der Bedürfnisse und Kräfte des Einzelnen.“

1905 veröffentlichte er in der theosophischen Zeitschrift Lucifer-Gnosis sein „Soziales Hauptgesetz“:
„Das Heil einer Gesamtheit von zusammenarbeitenden Menschen ist umso größer, je weniger der einzelne die Erträgnisse seiner Leistungen für sich beansprucht, das heißt, je mehr er von diesen Erträgnissen an seine Mitarbeiter abgibt, und je mehr seine eigenen Bedürfnisse nicht aus seinen Leistungen, sondern aus den Leistungen der anderen befriedigt werden.“
1917 richtete er auf Vermittlung und in Zusammenarbeit mit Ludwig Polzer-Hoditz und Otto Graf von Lerchenfeld Memoranden an die österreichische und deutsche Regierung zu einem Friedensangebot der Mittelmächte, welches im Geiste der Sozialen Dreigliederung eine wirksame Alternative zu dem nach seiner Einschätzung verhängnisvollen 14-Punkte-Programm zur Selbstbestimmung der Nationen des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson hätte bilden können. Der ehemalige Kabinettschef des österreichischen Kaisers Karl I., Arthur Polzer-Hoditz machte diesen im November 1917 mit der Idee der Dreigliederung bekannt. Er wurde aufgefordert, das ganze System der Dreigliederung in einer Denkschrift niederzulegen. Im Februar 1918 übergab er diese dem Kaiser und informierte noch am selben Tag den damaligen Ministerpräsidenten Ernst Seidler von Feuchtenegg umfassend über den Inhalt der Ausarbeitung. Eine Reaktion blieb jedoch aus.[18]
Der wesentliche Grund für die negative Bewertung der Wilsonschen Thesen durch Steiner ist das dort postulierte Selbstbestimmungsrecht der Völker. In diesem sah Steiner eine illusionäre Idee, die im Gegensatz zu ihrer vordergründigen Plausibilität eine Epoche des Nationalismus und Rassismus einleiten würde. Dieser, in einer immer mehr von vielfältigen kulturellen und ethnischen Zugehörigkeiten geprägten gesellschaftlichen Wirklichkeit, zerstörerischen Idee stellte er das „Selbstbestimmungsrecht des Individuums“ entgegen.[19]

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte Steiner mit dem Unternehmer Emil Molt einige Jahre lang im Rahmen des Bundes für Dreigliederung Mitstreiter zu finden, um diese Idee in Deutschland zu verwirklichen, konkret zunächst 1919 in Württemberg. Im April des Jahres wurde in Stuttgart der „Bund für Dreigliederung des sozialen Organismus“ ins Leben gerufen, dessen Leitungskomitee neben Emil Molt auch Max Benzinger und Emil Leinhas angehörten.[20]
Im Zuge dieser Bemühungen kam es zur Begründung der ersten Waldorfschule. Die Dreigliederung sollte in der Unsicherheit nach dem Ersten Weltkrieg den Strömungen des Nationalismus und des Kommunismus entgegenwirken und den Kapitalismus abschaffen.
1921 gab es in Oberschlesien einen weiteren Versuch, öffentlich für die Konzeption der Sozialen Dreigliederung zu wirken, um mit der Etablierung eines freien Geisteslebens die nationalen Gegensätze zu überwinden und das Auseinanderbrechen des Landes zu verhindern.[21] Auch dieser Aktion war kein Erfolg beschieden, aber es dürfte ihr mit zu verdanken sein, dass das Land nicht in einem Bürgerkrieg versank.
1922 machte Rudolf Steiner deutlich, dass die ganze Erde als sozialer Organismus verstanden werden muss, nicht kleine Gebiete. Das, womit man die einzelnen Staaten vergleichen könne, seien höchstens die Zellen des Organismus:
- „Das ist mit Händen zu greifen, seit wir Weltwirtschaft haben, daß wir die einzelnen Staaten nur mit Zellen vergleichen können. Die ganze Erde, als Wirtschaftsorganismus gedacht, ist der soziale Organismus.
- Das wird nirgends ins Auge gefaßt. Denn die gesamte Volkswirtschaftslehre ist gerade dadurch hineingewachsen in etwas, was nicht der Wirklichkeit entspricht, weil man Prinzipien aufstellen will, die für eine einzelne Zelle gelten sollen. Daher finden Sie, wenn Sie die französische Volkswirtschaftslehre studieren, eine andere Konstitution, als wenn Sie die englische, die deutsche oder andere Volkswirtschaftslehren studieren. Aber als Volkswirtschafter brauchen wir schon ein Verständnis für den gesamten sozialen Organismus.“[22]
Als Steiner sah, dass er in der damaligen Nachkriegssituation in Mitteleuropa die Soziale Dreigliederung nicht realisieren konnte, beendete er seine diesbezüglichen Aktivitäten und beschränkte sich darauf, die Ideen der Dreigliederung in Vorträgen und Seminaren weiterzuentwickeln. Nachdrücklich wies er darauf hin, dass die Zukunft eine dreigliedrige Entwicklung des sozialen Organismus in Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit in jedem Falle bringen werde, entweder durch Einsicht künftiger Generationen bewerkstelligt oder durch unvorstellbare Katastrophen erzwungen.
Die Idee der Dreigliederung blieb weitgehend nur in anthroposophischen Kreisen lebendig. Nach Rudolf Steiners Tod war ihr bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts ein eher randständiges Dasein beschieden.
Nach dem Tod von Rudolf Steiner

Im Zuge der 68er-Bewegung gab es eine Renaissance der Dreigliederungsbewegung. In verschiedenen außerparlamentarischen Gesprächskreisen, Gruppierungen und Einrichtungen Westdeutschlands, der Schweiz, Österreichs, der Niederlande und Skandinaviens wurde die Idee der Sozialen Dreigliederung diskutiert. Begeisterung für den Prager Frühling, für die von Eugen Löbl formulierte Forderung, „den Sozialismus mit dem großen Programm der Freiheit [zu] verbinden“, gab diesen Gruppierungen enormen Auftrieb.
Wilfried Heidt gründete 1971 zusammen mit Peter Schilinski und anderen Personen das „Internationale Kulturzentrum Achberg“ (INKA). Eine Kerngruppe von Personen arbeitete dort zum Thema eines zeitgemäßen Geldbegriffs und entwarf jene prägnante Kurzformel Kunst = Kreativität = Kapital, mit der Joseph Beuys (1921–1986), der Wilhelm Schmundt (1898–1992) seinen „großen Lehrer“ genannt hatte, auf die Kernpunkte einer alternativen Geldordnung aufmerksam machen wollte.

Seitdem hatte Joseph Beuys dazu beigetragen, dass Positionen der Sozialen Dreigliederung immer wieder auch in die Öffentlichkeit getragen wurden. Er hatte den Grundgedanken der Dreigliederung im Rahmen seines „Erweiterten Kunstbegriffs“ in seine Idee der „Sozialen Plastik“ integriert. Nach Beuys können „alle Fragen der Menschen […] nur Fragen der Gestaltung sein“. Dieser neue Kunstbegriff bezieht sich „auf alles Gestalten in der Welt. Und nicht nur auf künstlerisches Gestalten, sondern auch auf soziales Gestalten, […] oder auf andere Gestaltungsfragen und Erziehungsfragen“.[23]
1986 stellte Otto Schily, zu dieser Zeit noch bei den Grünen im Bundestag, in einer Rede den Dreigliederungsgedanken vor.[24]
Im April 1989 veröffentlichte Rolf Henrich in der Bundesrepublik sein in der DDR geschriebenes Buch Der vormundschaftliche Staat – Vom Versagen des real existierenden Sozialismus. Es wurde zu einem der wichtigen Texte der Bürgerbewegung. Hierin analysierte er die Wirklichkeit der gesellschaftlichen Situation und konstatierte den „kulturellen Niedergang der sozialistischen Gesellschaft“.[25] Henrich stellte die Dreigliederung und seine Vision eines neu gestalteten blockfreien, nicht nationalen Mitteleuropa vor:
„Allerdings böte, was die inneren Verhältnisse betrifft, die Dreigliederung des sozialen Organismus und die Selbstverwaltung seiner Glieder wohl die besten Möglichkeiten, um die ‚verhärtete Haut‘ endlich abzulegen, damit sich die bisher durch den Staat in der Mitte und im Osten Europas nach innen zurückgeworfenen Kräfte in einen freien menschlichen Austausch einbringen könnten.“
Neue Initiativen

Heutzutage gibt es mehrere Initiativen, die die Ideen der Sozialen Dreigliederung propagieren und umzusetzen versuchen. 2003 erhielten mit Nicanor Perlas (* 1950), Vertreter der philippinischen Zivilgesellschaft und Ibrahim Abouleish (1937–2017), Begründer von Sekem in Ägypten, zwei Menschen bzw. Organisationen den Alternativen Nobelpreis, die das Leitbild der Sozialen Dreigliederung teilen und propagieren.
In Deutschland wurde die GLS Bank Bochum auf Grundlage der Sozialen Dreigliederung gegründet und auch in der Fa. Wala/Dr. Hauschka.[27]
Die aus dem Umfeld der „Querdenker“-Bewegung entstandene und 2020 aus Protest gegen die Corona-Politik der Bundesregierung gegründete deutsche Partei Basisdemokratische Partei Deutschland vertritt in ihrem Programm die Soziale Dreigliederung.[28]
Uwe Burka (* 1956) vertritt Aspekte der Sozialen Dreigliederung in seinen Vorträgen. In seinen Zitaten ist eine Entfremdung von Rudolf Steiners Ursprungsidee festzustellen. Wenn er Steiners Soziales Hauptgesetz in einem Buch mit den Worten zitiert: „Je mehr der Einzelne mit Interesse für seine Mitmenschen sorgt und mit Dankbarkeit seine Bedürfnisse sich von seinen Mitmenschen befriedigen lässt, desto besser geht es einer Gesellschaft!“,[29] erscheint dieses nicht richtig wiedergegeben.[30] Der Satz von Johann Wolfgang von Goethe, „Wüchsen die Kinder in der Art fort, wie sie sich andeuten, so hätten wir lauter Genies“,[31] lautet in der Version von Burka: „In jedem Kinde sitzt ein Genie. Es gilt, dieses nur herauszukitzeln.“[32] Entsprechend abgewandelt präsentieren sich verschiedenste Ideen, die Burka aus dem Werk von Rudolf Steiner zur Dreigliederung nimmt, beispielsweise zu „Geld“ oder „Schenken“.[33] Die praktische Umsetzung inspirierter Gedanken kann sich deswegen nicht aus der Sache heraus entwickeln, sondern bleibt in einem persönlichen System wie gefangen. Geistige Gedanken können nicht mehr ihre universale Bedeutung einnehmen, sowohl für den Zitierenden als auch für den Leser oder das Publikum.[Anmerkung 1]
Dreigliederung des Menschen als Basis für die Soziale Dreigliederung

Pastell auf Transparentpapier, 12. Juni 1923
Rudolf Steiner entwickelte die Dreigliederung des sozialen Organismus aus dem Ergebnis einer jahrelangen Forschungsarbeit zur rechten Anschauung der menschlichen Organisation in ihrer Ganzheit. Dieses geistige Forschen erstreckte sich über einen Zeitraum von 30 Jahren und er entdeckte, dass der Mensch selbst gegliedert ist in ein Nerven-Sinnessystem, ein rhythmisches System und ein Stoffwechselsystem:
- „Solche Richtlinien zu finden, um die menschliche Organisation nach ihrer Ganzheit, nach ihrer Totalität zu durchschauen, beschäftigte mich eigentlich, bevor ich überhaupt öffentlich davon gesprochen habe, was etwa im Jahre 1917 geschah, vorher durch dreißig Jahre hindurch. Als verhältnismäßig junger Mensch, in meinen ersten Zwanzigerjahren, habe ich mir die Frage vorgelegt: Gibt es eine Möglichkeit, in diese komplizierte menschliche Organisation mit gewissen Leitlinien einzudringen, so daß man zu irgendeiner Überschau kommt? Und da stellte sich heraus – wie gesagt, was ich jetzt kurz auseinandersetze, war eine Arbeit, mit der ich mich dreißig Jahre befaßt habe –, daß man die menschliche Gesamtorganisation nach drei Aspekten beurteilen kann, so daß man unterscheidet: die Nerven-Sinnesorganisation, die rhythmische Organisation, und die Stoffwechsel-Gliedmaßenorganisation.“[34]
In den Jahren 1917–1922, in denen er das Ideal der Sozialen Dreigliederung entwickelte und öffentlich vortrug, stellte Steiner dann die Bezüge her, dass das Wirtschaftsleben vergleichbar ist mit dem Nerven-Sinnessystem, das Rechtsleben mit dem Rhythmischen System und das Geistesleben mit dem Stoffwechselsystem des Menschen.[35]
Diese Gliederung des Menschen hat wiederum einen Bezug zur Dreigliederung der Seelenkräfte des Menschen, dem Denken, dem Fühlen und dem Willen. Die reale und authentische Gliederung dieser Seelenkräfte erfordert eine Entwicklung, für die Rudolf Steiner in seinem Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?“ eine Schulung ausgearbeitet hat. Dabei ist die Ausbildung der sogenannten Lotosblumen bzw. Chakren ein elementarer Teil. Steiner spricht von einer „Gliederung des Seelenorganismus“, die eintritt.[36]
Auf die menschliche Individualität kommt alles an
Die Dreigliederung des sozialen Organismus auf größerer Ebene erfordert den Menschen, der im Sinne dieser Schulung selbst „gegliedert“ ist. Rudolf Steiner sagte, dass auf den Menschen „alles ankommt“, denn der Mensch muss bei der Umsetzung die drei Glieder Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben verbinden:
- „Die menschliche Individualität, auf die doch alles ankommt, steht in diesem dreigegliederten sozialen Organismus so drinnen, daß sie die drei Glieder miteinander verbindet. […] Denn nur das, was aus dem Menschen frei als Individualität quellen kann, gibt ihm ein geistiges Leben, das in der Wahrheit wurzelt; diese Wahrheit kann nur zutage treten, wenn sie aus der Menschenbrust unmittelbar herausfließt.“[37]
Heinz Grill (* 1960) legt auf die gegliederte Entwicklung der menschlichen Individualität große Sorgfalt. Für ihn ist beispielsweise authentische „Gewaltfreiheit“, Sanskrit ahimsa, nur möglich, wenn der Mensch die drei Seelenkräfte frei gebrauchen kann. Erst dann wird eine Kritik den Anderen in seinem individuellen Vermögen nicht abwerten bzw. ihm die Möglichkeit zur Entwicklung rauben, sondern sie wird konstruktiv, weil sie zur Sache gerichtet ist und nicht gegen die Individualität:
- „Eine konstruktive Kritik gründet sich in einem sachbezogenen thematischen Zusammenhang, und obwohl sie vielleicht an einen Menschen und sein Werk gerichtet ist, vermindert sie nicht das Persönliche, sondern beleuchtet die geäußerten Worte, Handlungen und Erscheinungen. Das Motiv zur Kritik ist dann nicht mehr, den anderen zu schädigen, sondern Wahrheiten und deren sinnvolle Integration zu fördern.“[38]

Heinz Grill entwarf auf der Basis seiner spirituellen Forschung eine praktische Dreigliederung für die Entwicklung eines gesunden Betriebs:
Der Punkt links unten auf dem Tafelbild umfasst das im Betrieb bereits Vorhandene wie Erfahrungen, Produkte, Gebäude, Bezüge zu den Kunden und den Zulieferern, zum Finanzamt usw. Auch seelische Werte sind hier aufzuführen.
Der zweite Punkt rechts unten bezeichnet nun all jenes, das es bisher noch nicht gibt, das aber entwickelt werden möchte. Wie kann sich ein bisheriges Produkt oder ein bisheriges Beziehungsverhältnis zu anderen Menschen in einen neuen gesünderen Zusammenhang einfügen? Das vorhandene Potential einer Firma kann in idealere Verhältnisse weiter entwickelt werden. Ein Beispiel ist das Thema „Gesundheit“.
Die Spitze des Dreiecks bildet das Ideal. Heinz Grill bezeichnet das Ideal als ein Grundbedürfnis des Menschen, das eine schöpferische Umsetzung in der Zukunft ermöglicht. Ein Ideal ist notwendig für alles Werdende in der Zukunft. Es muss vorstellbar, denkbar sowie in Übereinstimmung mit seelischen und geistigen Gesetzmäßigkeiten stehen und könnte beispielsweise ein moralisches Ideal, ein ästhetisches Ideal, ein Ideal der Perfektion des Produkts sein oder das Ideal, dass kein Kunde geschädigt wird.
Das Wirtschaften ist für Heinz Grill der Ausdruck eines dynamischen Werdeprozesses. Die drei Punkte befruchten sich gegenseitig und es entsteht als Folge ein lebendiger Organismus des Wirtschaftens. Die Lösung der Wirtschaftsfrage geschieht also indirekt, indem das Dreieck im Inneren richtig aufgebaut wird und ins Fließen kommt.[39]
Werke Rudolf Steiners (Auswahl)
Schriften
- Die Kernpunkte der sozialen Frage in den Lebensnotwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft. GA 23. 6. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1976, ISBN 3-7274-0230-X. (Online)
- Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus und zur Zeitlage 1915–1921. GA 24. 2. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1982, ISBN 3-7274-0240-7 (Ln). (Online)
Vorträge
- Die soziale Grundforderung unserer Zeit in geänderter Zeitlage. Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach und Bern vom 29. November bis 21. Dezember 1918. GA 186. 2. Auflage. Dornach 1979, ISBN 3-7274-1860-5.
- Die soziale Frage als Bewußtseinsfrage. Acht Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 15. Februar und 16. März 1919. GA 189 3. Auflage. Dornach 1980, ISBN 3-7274-1890-7.
- Vergangenheits- und Zukunftsimpulse im sozialen Geschehen. Zwölf Vorträge, gehalten in Dornach vom 21. März bis 14. April 1919. GA 190. 3. Auflage. Dornach 1980, ISBN 3-7274-1900-8.
- Soziales Verständnis aus geisteswissenschaftlicher Erkenntnis. Fünfzehn Vorträge, gehalten in Dornach zwischen dem 3. Oktober und 15. November 1919. GA 191 2. Auflage. Dornach 1972, ISBN 3-7274-1910-5.
- Geisteswissenschaftliche Behandlung sozialer und pädagogischer Fragen. Siebzehn Vorträge, gehalten in Stuttgart zwischen dem 21. April und 28. September, darunter drei Vorträge über Volkspädagogik. GA 192. 2. Auflage. Dornach 1991.
- Neugestaltung des sozialen Organismus. Vierzehn öffentliche Vorträge, gehalten in Stuttgart zwischen dem 22. April und dem 30. Juli 1919. GA 330/331. Dornach 1963.
- Soziale Zukunft. Sechs Vorträge mit Fragenbeantwortung, gehalten in Zürich vom 24. bis 30. Oktober 1919. GA 332a. Dornach 1977, ISBN 3-7274-3325-6.
- Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. Die sozialen Forderungen der Gegenwart und ihre praktische Verwirklichung. Sechs Vorträge mit einem Schlusswort gehalten zwischen dem 26. Mai und 30. Dezember 1919 in Ulm, Berlin und Stuttgart. GA 333. Dornach 1971, ISBN 3-7274-3330-2.
- Anthroposophie, soziale Dreigliederung und Redekunst. Orientierungskurs für die öffentliche Wirksamkeit mit besonderem Hinblick auf die Schweiz. Sechs Vorträge, gehalten in Dornach vom 11. bis 16. Oktober 1921. GA 339. 3. Auflage. Dornach 1984, ISBN 3-7274-3390-6.
- Nationalökonomischer Kurs. Vierzehn Vorträge, gehalten in Dornach vom 24. Juli bis 6. August 1922 für Studenten der Nationalökonomie. GA 340. 5. Auflage. Dornach 1979, ISBN 3-7274-3400-7.
- Nationalökonomisches Seminar. Sechs Besprechungen mit den Teilnehmern am Nationalökonomischen Kurs in Dornach vom 31. Juli bis 5. August 1922. GA 342. 2. Auflage. Dornach 1973, ISBN 3-7274-3410-4.
Literatur
- Dieter Brüll: Der anthroposophische Sozialimpuls. Novalis, Schaffhausen 1984, ISBN 3-7214-0521-8.
- Hans Kühn: Dreigliederungs-Zeit. Rudolf Steiners Kampf für eine Gesellschaftsordnung der Zukunft. Verlag am Goetheanum, Dornach 1978, ISBN 3-7235-0201-6.
- Stefan Leber: Selbstverwirklichung – Mündigkeit – Sozialität. Eine Einführung in die Idee der Dreigliederung des sozialen Organismus. Freies Geistesleben, Stuttgart 1978; Neubearbeitung: Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1982, ISBN 3-596-25519-8.
- Joachim Luttermann: Dreigliederung des sozialen Organismus. Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners. Lang, Bern 1990, ISBN 3-631-43045-0 (= Dissertation Göttingen 1990).
- Albert Schmelzer: Die Dreigliederungsbewegung 1919. Rudolf Steiners Einsatz für den Selbstverwaltungsimpuls. Freies Geistesleben, Stuttgart 1991, ISBN 3-7725-1080-9 (= Dissertation Bochum).
Siehe auch die sehr umfassende Literaturliste zur Sozialen Dreigliederung in AnthroWiki.
Weblinks
- Institut für soziale Dreigliederung in Berlin
- Fördergesellschaft Demokratie Schweiz (Initiative zur Förderung der Dreigliederung in der Schweiz)
Siehe auch
- Kulturoase
- Svadhyaya – Artikel über das „Studium der Schriften“
Anmerkung
- ↑ Rudolf Steiner wies darauf hin, Gedanken aus Schriften, die aus einer Offenbarung in der Meditation entsprossen sind, also auch seine geisteswissenschaftliche Literatur, genau zu nehmen. Es gehe darum, sich mit den hohen Gedanken zu „durchdringen“.
Rudolf Steiner: Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten? GA 10. 24. Auflage. Dornach 1993, ISBN 3-7274-0100-1, S. 38 ff. (Online)
Er warnte vor einer „Verintellektualisierung“ der anthroposophischen Geisteswissenschaft und sah darin eine „große Gefahr“, denn es würde die Stagnation der ganzen Bewegung bedeuten.
Rudolf Steiner über Vortragstätigkeit und Zweigarbeit. In: Erika Beltle/Kurt Vierl (Hrsg.): Erinnerungen an Rudolf Steiner. Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2001, Seite 237.
Auch Sri Aurobindo sprach davon, dass das göttliche all-wissende und all-wirksame Wesen in unser verdunkeltes und begrenztes Wesen herniederkommen müsse.
Sri Aurobindo: Die Synthese des Yoga. Verlag hinder + deelmann, 1991, ISBN 3-87348-148-0, S. 55 f.
Dieser Prozess, dass ein größeres Geistiges über weisheitsvolle Gedanken in den Menschen eintritt und ihn verwandelt, kann nicht eintreten, wenn inspirierte Gedanken nicht genau genommen werden.
Einzelnachweise
- ↑ Rudolf Steiner: Kernpunkte der sozialen Frage. GA 23. 6. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1976, ISBN 3-7274-0230-X. S. 88. (Online)
- ↑ Johann Wolfgang von Goethe: Schriften zur Naturwissenschaft. Stuttgart 1977, S. 48 f.
- ↑ Rudolf Steiner: Nationalökonomischer Kurs. GA 340. 6. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 2002, ISBN 3-7274-3400-7. S. 155. (Online)
- ↑ Rudolf Steiner: Soziale Zukunft. GA 332a. 2., neu durchgesehene Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1977, ISBN 3-7274-3325-6. S. 151. (Online)
- ↑ Joachim Luttermann: Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners. (= Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft. Band 162). Lang, Frankfurt am Main 1990, Vorwort I. (Zugl. Univ., Diss., Göttingen 1989)
- ↑ Joachim Luttermann: Dreigliederung des sozialen Organismus: Grundlinien der Rechts- und Soziallehre Rudolf Steiners. (= Europäische Hochschulschriften: Reihe 31, Politikwissenschaft. Band 162). Peter Lang, Frankfurt am Main 1990 (Zugl. Univ., Diss., Göttingen 1989), S. 7 und 155.
- ↑ Friedrich Schiller: Die Worte des Glaubens. Aus: Musen-Almanach für das Jahr 1798. S. 221–222. (Online in deutschelyrik.de)
- ↑ Hochspringen nach: 8,0 8,1 Rudolf Steiner: Gedankenfreiheit und soziale Kräfte. GA 333. 2. Auflage. Rudolf Steiner Verlag, Dornach 1985, ISBN 3-7274-3330-2, S. 15–16. (Online)
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