Hokkaidokürbis

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Hokkaidokürbis (Cucurbita maxima)

Hokkaidokürbisse sind runde, orangerote Speisekürbisse der Art Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima) innerhalb der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie besitzen eine dünne Schale, die – anders als bei den meisten übrigen Kürbissorten – beim Kochen weich wird und mitverzehrt werden kann. Das Fruchtfleisch hat ein nussiges Aroma ähnlich dem von Maronen und eine stabile Konsistenz, obwohl es kaum nicht zerkochende Fasern enthält. Im Japanischen werden sie „Uchiki Kuri“ genannt.

Verwendung

Beim Hokkaido kann die Schale mitverzehrt werden; lediglich das Mittelfasergewebe mit den Fruchtkernen wird bei der Zubereitung entfernt.

Diese Kürbissorte passt sich vielen Geschmacksrichtungen an, harmoniert aber besonders gut mit Ingwer und Chili und kann vielseitig für Suppen, Aufläufe oder als Gemüse verwendet werden. Der Hokkaidokürbis kann auch roh gegessen oder in Salaten verwendet werden.

Die Kerne des Hokkaido werden getrocknet. Danach kann man sie aussäen oder verzehren. Die Dicke der Kernschale kann variieren, wodurch die Kerne nicht immer schmackhaft sind.

Nährwerte pro 100 g Kürbis
Energie 264 kJ (= 63 kcal)
Eiweiß 1,7 g
Fett 0,6 g
Kohlenhydrate 12,6 g
Ballaststoffe 2,5 g
Vitamin C 32,1 mg

Geschichte

Kürbisse wurden schon im 16. Jahrhundert von den Portugiesen nach Japan gebracht, wo sie sich von Nagasaki aus in ganz Japan verbreiteten. Im 19. Jahrhundert kamen neue Kürbissorten aus Amerika hinzu. So brachten 1878 amerikanische Agrarberater die bis dahin in Japan unbekannte, harte und geschmacksarme Kürbissorte Hubbard mit, aus der auf der Insel Hokkaidō der Riesenkürbis der Sorte Kuri aji (jap. 栗味, dt. „Kastaniengeschmack“) und aus dieser wiederum in Aizu (heute in der Präfektur Fukushima) die neue Kürbissorte Aizu-kuri-kabocha gezüchtet wurde.

In Kanazawa (Präfektur Ishikawa) versuchte der Gemüsezüchter Saichirō Matsumoto aus Utsugi-machi – von dem Ortsnamen Utsugi stammt die Bezeichnung Uchiki) – anschließend jahrelang, aus dieser Sorte noch bessere Kürbisse zu züchten, was ihm schließlich 1933 mit der Marktreife der heutigen Sorte Uchiki kuri (Hokkaidokürbis) gelang.

Seit 1945 ist die Sorte Uchiki kuri bzw. Utsugi-akagawa-amaguri-kabocha (von akagawa„rote Schale“, amaguri „süße Esskastanie“ und kabocha „Kürbis“) auch in Fachkreisen bekannt.[1] Da der erste nach Deutschland importierte Samen von Hokkaidō stammte, verkaufte der in Stuttgart lebende japanische Lebensmittelhändler Hiroshi Kozaki den Kürbis unter dem Namen Hokkaidokürbis.[2]

Seit den 1990er Jahren werden Hokkaidokürbisse auch in Europa angebaut und sind regelmäßig im Handel erhältlich.[3]

Phasen des Wachstums

Anbau und Lagerung

Hokkaido wird oft im Gewächshaus oder auf einer Fensterbank vorgezogen, um die Pflanzen dann nach den letzten erwarteten Spätfrösten ins Freiland auszupflanzen. Je nach Nachfrage können sowohl größere als auch kleinere Früchte produziert werden.

Hokkaido kann von September bis Dezember geerntet werden. Anders als viele typische Lagergemüse sind Kürbisse frostempfindlich und sollten bei 10 bis 15 °C gelagert werden. Unversehrte Hokkaidokürbisse mit intaktem Stielansatz halten sich mehrere Monate bei kühlen Temperaturen. Angeschnittene Hokkaidokürbisse sind deutlich weniger haltbar und müssen zügig verbraucht werden.

Signatur und geistige Bedeutung

Aus geistiger Sicht legt Heinz Grill dar, dass in die die Pflanze durch die intensive Bodennähe der Blüte sogenannte „Ätherkräfte der Erde“ mit ihrer „heimischen Ruhe“ einziehen können:

„Der Querschnitt durch eine Kürbis- oder Zucchinifrucht zeigt eine sehr gute, schützende äußere Schicht, die sie vor Austrocknung bewahrt, sodann ein sehr vielseitig verwendbares Gewebe mit Fruchtcharakter und im Inneren häufig ein nicht verwendbares weiches Gewebe, in dem die einzelnen Kerne gedeihen.“ (Heinz Grill)
„Zu dieser Pflanzenfamilie mit Namen Cucurbitaceae zählen die Gurke, die Zucchini und der Kürbis. Gerade der Kürbis ist eine sehr vielseitig verwendbare Gartenfrucht. Es gibt mehrere verschiedene Sorten, die sehr deutlich in Form und Farbe differenziert sind. Auch der Geschmack ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich.
Betrachtet man in einer ersten Vision die Gestalt der ganzen Pflanze, so fallen die breiten Blätter ins Auge. Diese überdecken sogar oftmals durch ihr Ausmaß die Frucht selbst. Viel Licht wird trotz der Bodennähe, welche die Pflanzen dieser Familie einnehmen, durch diese großflächigen Blätter aufgenommen. Die Gurkengewächse selbst sind recht anspruchslos, sie gedeihen nicht nur in dem gut gepflegten Garten, sondern auch in Randzonen und am Kompost.
Der Kürbis, ganz besonders der Hokkaidokürbis, gilt im Osten als allgemeines Heilmittel für die Leber wie auch für die Nieren. Er greift sehr tief in das Stoffwechsel­geschehen ein und reinigt das Gewebe der inneren Organe. In etwas abgeschwächter Form gilt diese Heilwirkung mit ihrem reinigenden Charakter auch für die heimische Salatgurke und in noch geringerem Maße für die Zucchini.
Dem Kürbis nahe verwandt sind die Wasser- und Honigmelonen. Sie sind in Nordeuropa schwer zu züchten. Als Gastnahrungsmittel auf dem Speiseplan sind sie aber ebenfalls wegen ihrer reinigenden Wirkung empfehlenswert. […]
Das wesentliche Charakteristikum dieser Kürbisgewächse, Cucurbitaceae, ist ihre Bodennähe. Sie ranken sich mit ihren Ausläufern dem Boden entlang mehr in die horizontale Ausbreitung und bleiben sogar mit ihrer Blüte ganz nahe an der Erde. Die Ätherkraft, die sich durch diese starke Bodennähe entwickelt, die nicht eine Boden- oder Erdverhaftung, sondern wirklich nur eine Nähe zum Boden darstellt, könnte man als kontemplative Empfindung bezeichnen. Je intensiver eine Blüte sich der Bodennähe erfreut, desto beschaulicher und fast ruhiger, integrierter wirkt sie. Die Ätherkräfte der Erde mit ihrer heimischen Ruhe ziehen in die Kürbisblätter und Kürbisblüten intensiv hinein und aus diesem Grunde können sie die sanfte, reinigende Wirkung entfalten.
Sicher kann jemand, der die Kürbisgewächse, zu einem wesentlichen Anteil in seinem Speiseplan auswählt, nicht erwarten, dass sich durch diese sehr hohe Ideale in ihm impulsieren, vielmehr stärkt er die beschaulichere, ruhige und damit auch die reinigende Wesensseite seines Lebens.“[4]

Literatur

  • Brigitte Schöner, Hans Streicher: Kürbis. Die besten Sorten anbauen, zubereiten, dekorieren. 3. Auflage. BLV Buchverlag, München 2005, ISBN 3-405-16968-2.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Zusammenfassung von der Geschichte und der Beschreibung über Hokkaidokürbis bzw. Uchiki kuri auf der HP von Kanazawa City Agricultural Association of Name-Brand 打木赤皮甘栗かぼちゃ. In: kanazawa-kagayasai.com. Archivlink, abgerufen am 27. April 2025 (japanisch).
  2. Interesse an unverpackten Bio-Lebensmitteln? In: rheinische-anzeigenblaetter.de. Abgerufen am 27. April 2025.
  3. Nadia Hassani: The alpha squash. In: spoonfulsofgermany.com. Abgerufen am 27. April 2025 (englisch).
  4. Heinz Grill: Ernährung und die gebende Kraft des Menschen. Die geistige Bedeutung der Nahrung. 9. Auflage. Stephan Wunderlich Verlag, Sigmaringen 2015, ISBN 978-3-9815855-2-0, S. 115–117.
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