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'''Hokkaidokürbisse''' sind runde, orangerote [[w:Kürbisse|Speisekürbisse]] der Art [[w:Riesen-Kürbis|Riesen-Kürbis]] (''Cucurbita maxima'') innerhalb der Familie der [[w:Kürbisgewächse|Kürbisgewächse]] (''Cucurbitaceae''). Sie besitzen eine dünne Schale, die – anders als bei den meisten übrigen Kürbissorten – beim Kochen weich wird und mitverzehrt werden kann. Das Fruchtfleisch hat ein nussiges Aroma ähnlich dem von [[w:Edelkastanie|Maronen]] und eine stabile Konsistenz, obwohl es kaum nicht zerkochende Fasern enthält. Im Japanischen werden sie „Uchiki Kuri“ genannt. | |||
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Die Kerne des Hokkaido werden getrocknet. Danach kann man sie aussäen oder verzehren. Die Dicke der Kernschale kann variieren, wodurch die Kerne nicht immer schmackhaft sind. | |||
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!colspan="3"| Nährwerte pro 100 g Kürbis | |||
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| Energie|| 264 kJ (= 63 kcal) | |||
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== Geschichte == | |||
Kürbisse wurden schon im 16. Jahrhundert von den Portugiesen nach Japan gebracht, wo sie sich von [[w:Nagasaki|Nagasaki]] aus in ganz Japan verbreiteten. Im 19. Jahrhundert kamen neue Kürbissorten aus Amerika hinzu. So brachten 1878 amerikanische Agrarberater die bis dahin in Japan unbekannte, harte und geschmacksarme Kürbissorte ''Hubbard'' mit, aus der auf der Insel [[w:Hokkaidō|Hokkaidō]] der Riesenkürbis der Sorte ''Kuri aji'' (jap. 栗味, dt. „Kastaniengeschmack“) und aus dieser wiederum in Aizu (heute in der [[w:Präfektur Fukushima|Präfektur Fukushima]]) die neue Kürbissorte ''Aizu-kuri-kabocha'' gezüchtet wurde. | |||
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Seit 1945 ist die Sorte ''Uchiki kuri'' bzw. ''Utsugi-akagawa-amaguri-kabocha'' (von ''akagawa''„rote Schale“, ''amaguri'' „süße Esskastanie“ und ''kabocha'' „Kürbis“) auch in Fachkreisen bekannt.<ref>Zusammenfassung von der Geschichte und der Beschreibung über Hokkaidokürbis bzw. Uchiki kuri auf der HP von Kanazawa City Agricultural Association of Name-Brand [https://web.archive.org/web/20150424005350/https://www.kanazawa-kagayasai.com/kagayasai/akakabocha.html 打木赤皮甘栗かぼちゃ.] In: ''kanazawa-kagayasai.com.'' Archivlink, abgerufen am 27. April 2025 (japanisch).</ref> Da der erste nach Deutschland importierte Samen von Hokkaidō stammte, verkaufte der in Stuttgart lebende japanische Lebensmittelhändler Hiroshi Kozaki den Kürbis unter dem Namen ''Hokkaidokürbis''.<ref>[https://www.rheinische-anzeigenblaetter.de/bruehl/c-nachrichten/schnuppermitgliedschaft-bei-keinkauf-ev_a329987 ''Interesse an unverpackten Bio-Lebensmitteln?''] In: ''rheinische-anzeigenblaetter.de.'' Abgerufen am 27. April 2025.</ref> | |||
Seit den 1990er Jahren werden Hokkaidokürbisse auch in Europa angebaut und sind regelmäßig im Handel erhältlich.<ref>Nadia Hassani: [https://spoonfulsofgermany.com/2013/10/31/the-alpha-squash/#more-916 ''The alpha squash.''] In: ''spoonfulsofgermany.com.'' Abgerufen am 27. April 2025 (englisch).</ref> | |||
== Phasen des Wachstums == | |||
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Cucurbita maxima "Hokkaidokurbis" "Red Kuri" 00 female flower bud.jpg|Frühe Wachstumsphase | |||
Cucurbita close-up of flower and forming fruit (cropped).jpg|Frucht mit Blüte | |||
Hokkaidokürbisblüte.JPG|Geöffnete Blüte | |||
Hokkaidokürbis in der Wachstumsphase.jpg|Fortgeschrittene Wachstumsphase | |||
Pumpkin J2.JPG|Reifer Hokkaido | |||
Cucurbita maxima "Red Kuri" zapallo colorado (Argentina) 03 corte transversal, pulpa y cavidad seminal, semillas.JPG|Querschnitt, Kerne | |||
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== Anbau und Lagerung == | |||
Hokkaido wird oft im Gewächshaus oder auf einer Fensterbank vorgezogen, um die Pflanzen dann nach den letzten erwarteten Spätfrösten ins Freiland auszupflanzen. Je nach Nachfrage können sowohl größere als auch kleinere Früchte produziert werden. | |||
Hokkaido kann von September bis Dezember geerntet werden. Anders als viele typische Lagergemüse sind Kürbisse frostempfindlich und sollten bei 10 bis 15 °C gelagert werden. Unversehrte Hokkaidokürbisse mit intaktem Stielansatz halten sich mehrere Monate bei kühlen Temperaturen. Angeschnittene Hokkaidokürbisse sind deutlich weniger haltbar und müssen zügig verbraucht werden. | |||
== Literatur == | |||
* Brigitte Schöner, Hans Streicher: ''Kürbis. Die besten Sorten anbauen, zubereiten, dekorieren.'' 3. Auflage. BLV Buchverlag, München 2005, ISBN 3-405-16968-2. | |||
== Siehe auch == | |||
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== Einzelnachweise == | |||
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Version vom 27. April 2025, 10:09 Uhr

Hokkaidokürbisse sind runde, orangerote Speisekürbisse der Art Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima) innerhalb der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Sie besitzen eine dünne Schale, die – anders als bei den meisten übrigen Kürbissorten – beim Kochen weich wird und mitverzehrt werden kann. Das Fruchtfleisch hat ein nussiges Aroma ähnlich dem von Maronen und eine stabile Konsistenz, obwohl es kaum nicht zerkochende Fasern enthält. Im Japanischen werden sie „Uchiki Kuri“ genannt.
Verwendung

Diese Kürbissorte passt sich vielen Geschmacksrichtungen an, harmoniert aber besonders gut mit Ingwer und Chili und kann vielseitig für Suppen, Aufläufe oder als Gemüse verwendet werden. Der Hokkaidokürbis kann auch roh gegessen oder in Salaten verwendet werden.
Die Kerne des Hokkaido werden getrocknet. Danach kann man sie aussäen oder verzehren. Die Dicke der Kernschale kann variieren, wodurch die Kerne nicht immer schmackhaft sind.
Nährwerte pro 100 g Kürbis | ||
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Energie | 264 kJ (= 63 kcal) | |
Eiweiß | 1,7 g | |
Fett | 0,6 g | |
Kohlenhydrate | 12,6 g | |
Ballaststoffe | 2,5 g | |
Vitamin C | 32,1 mg |
Geschichte
Kürbisse wurden schon im 16. Jahrhundert von den Portugiesen nach Japan gebracht, wo sie sich von Nagasaki aus in ganz Japan verbreiteten. Im 19. Jahrhundert kamen neue Kürbissorten aus Amerika hinzu. So brachten 1878 amerikanische Agrarberater die bis dahin in Japan unbekannte, harte und geschmacksarme Kürbissorte Hubbard mit, aus der auf der Insel Hokkaidō der Riesenkürbis der Sorte Kuri aji (jap. 栗味, dt. „Kastaniengeschmack“) und aus dieser wiederum in Aizu (heute in der Präfektur Fukushima) die neue Kürbissorte Aizu-kuri-kabocha gezüchtet wurde.
In Kanazawa (Präfektur Ishikawa) versuchte der Gemüsezüchter Saichirō Matsumoto aus Utsugi-machi – von dem Ortsnamen Utsugi stammt die Bezeichnung Uchiki) anschließend jahrelang, aus dieser Sorte noch bessere Kürbisse zu züchten, was ihm schließlich 1933 mit der Marktreife der heutigen Sorte Uchiki kuri (Hokkaidokürbis) gelang.
Seit 1945 ist die Sorte Uchiki kuri bzw. Utsugi-akagawa-amaguri-kabocha (von akagawa„rote Schale“, amaguri „süße Esskastanie“ und kabocha „Kürbis“) auch in Fachkreisen bekannt.[1] Da der erste nach Deutschland importierte Samen von Hokkaidō stammte, verkaufte der in Stuttgart lebende japanische Lebensmittelhändler Hiroshi Kozaki den Kürbis unter dem Namen Hokkaidokürbis.[2]
Seit den 1990er Jahren werden Hokkaidokürbisse auch in Europa angebaut und sind regelmäßig im Handel erhältlich.[3]
Phasen des Wachstums
-
Frühe Wachstumsphase
-
Frucht mit Blüte
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Geöffnete Blüte
-
Fortgeschrittene Wachstumsphase
-
Reifer Hokkaido
-
Querschnitt, Kerne
Anbau und Lagerung
Hokkaido wird oft im Gewächshaus oder auf einer Fensterbank vorgezogen, um die Pflanzen dann nach den letzten erwarteten Spätfrösten ins Freiland auszupflanzen. Je nach Nachfrage können sowohl größere als auch kleinere Früchte produziert werden.
Hokkaido kann von September bis Dezember geerntet werden. Anders als viele typische Lagergemüse sind Kürbisse frostempfindlich und sollten bei 10 bis 15 °C gelagert werden. Unversehrte Hokkaidokürbisse mit intaktem Stielansatz halten sich mehrere Monate bei kühlen Temperaturen. Angeschnittene Hokkaidokürbisse sind deutlich weniger haltbar und müssen zügig verbraucht werden.
Literatur
- Brigitte Schöner, Hans Streicher: Kürbis. Die besten Sorten anbauen, zubereiten, dekorieren. 3. Auflage. BLV Buchverlag, München 2005, ISBN 3-405-16968-2.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Zusammenfassung von der Geschichte und der Beschreibung über Hokkaidokürbis bzw. Uchiki kuri auf der HP von Kanazawa City Agricultural Association of Name-Brand 打木赤皮甘栗かぼちゃ. In: kanazawa-kagayasai.com. Archivlink, abgerufen am 27. April 2025 (japanisch).
- ↑ Interesse an unverpackten Bio-Lebensmitteln? In: rheinische-anzeigenblaetter.de. Abgerufen am 27. April 2025.
- ↑ Nadia Hassani: The alpha squash. In: spoonfulsofgermany.com. Abgerufen am 27. April 2025 (englisch).
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